steampunk heart
Captain's Log

Äthersplitter 1/2

Der Januar einer neuen Dekade ist nun angebrochen, nicht mal genug Zeit ist geblieben um sich eingehend mit den Änderungen zu befassen. Denn seit einigen Wochen herrscht im Admirals Staab reger Verkehr und die Ätherwellen scheinen zu glühen bei der Menge an Nachrichten. Keiner weiß genau so recht was sich gerade hinter den Mauern der ehrwürdigen Admiralität abspielt. Nur nebulöse Antworten auf Anfragen die man stellt.

Alles scheint von einer Unruhe getrieben, soweit es die ZLZ 127 Tempora betrifft scheint alles normal weiterzugehen, abgesehen vom Bericht des Leitenden, der immer noch nicht zufrieden ist mit der Maschinengondel No. 5. Erst letztens polterte der LI in mein Büro und warf mir sein lederne Fliegerkappe auf den Tisch. Lautstark beschwerter er sich das der Versorgungsstab doch endlich mal Kappen in seiner Größe schicken sollte, anstatt diese Kleinen die Ihm nicht passen. Alle Bemühungen zum Trotz ist es mir nicht ganz gelungen seine Laune zu bessern. Eine Anfrage beim Marine-Materialamt kam mit einer Notiz zurück man möge doch ein Muster mit senden. Ich glaube nicht, dass die sich über den LI in seiner Rage freuen würden. Als Muster würde er wohl dem Beamten vor Ort wohl einiges an den Kopf werfen.

Trotz dieser Ablenkung ist es Tobias und Shamus gelungen während Ihrer Runden durch das Dock einiges zu den Vorgängen in der Admiralität in Erfahrung zu bringen. Anscheinend wurden vermehrt verstümmelte Ätherübertragungen empfangen, die auf ein weitaus größeres Problem schließen lassen. Es heißt, dass es eine Interkoninentale Ätherverzerrung mit schweren Stürmen geben soll der schon etliche Sternzeppeline zum Opfer gefallen sein sollen. Teils gestrandet teils verschollen in den Weiten des Äthers.

Das ganze Ausmaß lässt sich derzeit noch nicht einmal annährend erfassen. Die Gespräche der anderen Kapitäne und Offiziere drehen sich nur noch um dieses Thema selbst der Bartender der Offiziersmesse weiß nicht mehr so recht was er gegen diese Stimmung machen soll.

Solange die Mannschaften beschäftigt sind, lässt es sich zumindest eine gewisse Zeit noch überbrücken, bis die Diskussionen in der Messe der Mannschaften darüber lauter werden. Denn solche Gerüchte verbreiten sich schneller in den Decks, als wie Offiziere zum Apell rufen lassen können.

Ich frage mich nur wohin uns das bringen wird, dieses zum nichts tun verdammt sein zerrt an den Nerven. Die eintönigen Tage in einem tiefen Grau gehüllt des Winters im Heimathafen hebt nicht gerade die Stimmung.

Der Tee in der Tasse auf meinem Schreibtisch dampft fast schon trotzig vor sich hin. Vor einer guten Stunde kam der Adjutant des Geschwaderführes mit einigen Depeschen und Briefen. In all diesen ging die Information fast unter das bis auf die notwendigsten Fahrten alles eingestellt wird. Denn die Äterverzerungen hatten auch Auswirkungen auf die Interkontinentalen Ätherwelten.

Vermehrt wurden Veränderte gesehen! In den unzähligen Berichten, die es durch den Äther schafften, wurde darüber berichtet. Leider hat sich auch die Zahlen der Erkrankter, der neuen noch nicht gänzlich erforschten Krankheit, erhöht. Alle verfügbaren Kapazitäten der Forschung wurden nun darauf konzentriert.
Hoffen wir, dass es hier in naher Zukunft auch Erfolge gibt.

Die Wochen ziehen weiter ins Land, die Tempora hat mittlerweile einen Staffel Patroulliendienst aufgenommen. Dies bedeutet für die Crew zumindest eine willkommene Abwechslung von der ewigen Routine „Dienst im Dock“.

Allerdings hat dieser Patrouillendienst auch seine Tücken. Die Tempora muss zu einer bestimmten Zeit an einer genau definierten Position stehen um dort dann Waren und Nachrichten von einem anderen Sternzeppelin zu übernehmen und auszutauschen.

Dies war bei den herrschenden Umständen der Ätherverzerrungen leider für die Navigation ein einziges Chaos. Oft waren der Steuermann und die Maschinencrew am Fluchen um die wie trunken, bockende und schwankende Tempora auf der ihr zugewiesenen Station zu halten. Oft wenn ich auf der Brücke stand sah ich den LI mit grimmigem Blick auf seine Anzeigen starren, während der Erste teils flehend und fluchend die Befehle gab um das Schiff zu halten. Alle hatten ihre liebe Not mit diesen Situationen doch es klappte ohne das ich in die Verlegenheit kam einzugreifen.

Tobias und seine Staffeln an Begleitjägern waren sichtlich froh, wenn Ihre Maschinen im Hangar der Tempora verzurrt waren. Wie musste es in diesen kleine fast fragil anmutenden Begleitjägern sein, wenn schon die Tempora bei diesem Wetter sich benahm wie ein ungezähmtes Tier, dann musste es in diesen Jägern die reinste Tortur sein.
Die Jungs waren daher dankbar das ich derzeit sie nur zu einem Viertel der eigentlichen anstehenden Flüge hinausjagte in diese Turbulenzen.

Bei jedem dieser Törns verbrauchten wir mehr an Ersatzteilen und Verbandszeug als sonst auf den langen Expeditionen. Auch waren wir während dieser Zeit rein auf die schwingungsfreien Äthermaschinen in den Gondeln angewiesen, da wir nicht wie sonst auf den Interzeitzonen Sprüngen üblich die Solarsegelanalage nutzen konnten, um die Energiespeicher der „Kotabe– Fuchida Röhren“ zu laden. Dadurch war die Tempora wie alle anderen Schiffe auch, dazu gezwungen Reisen mit minimaler Marschgeschwindigkeit durchzuführen. Das bedeutet das man anstatt Stunden von einem System zum anderen nun Wochen benötigte. Der Systemsprung der normal in Tagen bzw. Wochen zu machen war nimmt nun Monate in Anspruch.

Manchmal kam ich mir bei den nächtlichen Runden, bei denen nur die Wachgänger auf der Brücke waren, in die alten Zeiten zurück versetzt in denen die Segler die Meere durchkreuzten und den Stürmen bei Kap Horn trotzten. Lange liegt diese Zeit zurück und dennoch waren die Kapitäne damals mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, wie ich hier auf den Tempora heute.

Wie lange machen wir nun diesen Patrouillendienst, der immer mal mit einem kurzen Aufenthalt im Dock unterbrochen wird. 9 Monate oder sind es gar schon 27? Würde ich es nicht im Logbuch sehen so hätten ich wohl schon lang das Gefühl der Zeit verloren. Meine Gedanken wanderten wieder zu den Ätherverzerrungen, die immer mehr meinen Alltag an Bord der Tempora bestimmten.

In all der Zeit hatten sich die Befürchtungen als noch schlimmer erwiesen als man gedacht hatte. Die einst gefeierten Verbindungen durch den Äther waren von den pulsierenden Lebensadern zu einem Schatten ihrer selbst geworden. In der Forschung über den neu entdeckten Krankheitserrege hatten die Forscher zum Glück ein Mittel gefunden um ihn in Schach zu halten. Durch diese erfreulichen Umstände, zeigte sich, dass die Ätherverzerrung in ihrer Intensität abnahm. So kam es wieder zu dem schon lang vergangenen Dienst mit den Expeditionsfahrten, Flotten-Inspektionen und Auslandsfahrten.

Wie eine frische sommerliche Briese erhellten sich die Gemüter, die Stimmung besserte sich und die Hoffnung keimte wie ein zarter Spross in der Frühlingssonne.
Die Tempora Lag im Dock 6 in Sky Hill Haven zusammen mit vielen anderen Sternzeppelinen.

Wir waren zu den schnellen Zeppelinkreuzer Verbänden kommandiert worden.
Seit 2 Tagen lagen wir nun hier vertäut und ein Adjutant von einem unbekannten Kommando, sowie ein Flaggoffizier schlichen an den Piers herum, sie musterten meine Crew mit gemischten Blicken.

In einer der letzten Offiziersbesprechungen meinte der LI zum 1. WO, dass man meinen könnte, dass unsere Tempora ein Weltwunder sei. Womit er nicht ganz so falsch liegen könnte, denn die Tempora ist trotz ihrer Jahre im Dienst noch immer einer der wenigen Sternzeppeline, die vor dem Baustopp noch aufgebaut wurde, der durch die neuen Verträge die Neubauten für die Marine begrenzten.
Zu klein für einen Zeppelinschlachter und zu groß und schwerer bestückt wie ein Zeppelinkreuzer. Die Tempora ist das was die Ingenieure der Marinewerft gern als Expeditions- / Aufklärungszeppelin nannten. Etwas das mir, sowie dem LI oft schon so einiges an Improvisation abverlangt hatten, den manche Manöver konnten nicht nach dem Lehrbuch geflogen werden, aber genau das macht die Tempora auch so anders.

Gern erinnern sich einige der Crew auch an die Auslandsfahrt nach Hy-Prydain zur Welt-Ausstellung, wo der 1. Offizier und ich als Juroren geladen waren. Die dort herrschende schlecht Wetterfront machte es der Tempora nicht möglich vertäut zu bleiben, was sich im Nachhinein als Glücksfall erweisen sollte.
So konnte gemeinsam mit den „Bricks“ und einigen Militärs den Diebstahl des königlichen Diadems verhindert werden. Die Tempora leistete aus der Luft Unterstützung, wenn auch der General zu nahe an den Einschlägen der schweren Kaliber war.

Die Abzeichen dieses Abenteuers tragen einige an der Uniform. Unwillkürlich muss ich lächeln, damals hatte ich nicht damit gerechnet mit dieser Crew noch weit aus spannenderes zu erleben. Und wer weiß, ob wir nicht doch eines Tages nach Hy-Prydain zurück kommen um unsere dort gewonnenen Freundschaften zu festigen.
Denn als die Tempora auf dem Rückmarsch war, kamen der erste Ätherspruch an der unsere Heimreise kurz mal um einige Monate verlängerte.

Diese ungeplanten Monate war unserer Ernestine gar nicht so recht und es wurde ein Kampf um die Finanzen geführt, „Bling Bling“ und Elben sind manchmal schlimmer als Schoki Mangel.
Dampf sei Dank, dass wir diese Themen zurzeit nicht mit Ernestine besprechen müssen. Die Kassen ist mehr als gut gefüllt, solange wie wir hier vertäut sind muss sie auch nichts daraus abgeben und kann stattdessen die Kasse durch das ein oder andere Geschäft auffüllen.

Für Tobias waren die Tage hier, doch schon eher mit vielen unliebsamen Aufgaben verbunden so, dass ich das ein oder andere Fläschchen Schoki-Likör an Ihn abgab um Ihn etwas abzulenken. Denn seit unserer Ankunft hier waren die Flieger-Staffeln permanent auf Übungsflügen im Verband oder auch Gruppenweise allein, was den Piloten schon viel abverlangte. Die Stunden in Ruhe waren an einer Hand abzuzählen.
Dies brachte ich auch gegenüber dem Flottillen Admiral S. Copperweld Silverwood in einer der täglichen Besprechungen zur Sprache, worauf er nur über seine Brille schaute, kurz einen tiefen Atemzug tat und wie beiläufig sagte: „Van Kingsdale Schnait nur weil Sie über ganze drei Staffeln verfügen heißt das nicht, das diese sich ausruhen können. Die hatten genug Ruhe während der Ätherverzerrungen, wo so gut wie kaum ein Jäger im Einsatz stand. „

Mehr war ihm die Sache nicht Wert und er begann mit der Tagesordnung. Während ich nur so halb dem Vortrag über den Verbund und Seinen Zielen lauschte, schlich sich eine mir wohl bekannte flinke Gestalt in dem Schatten heran, niemand nahm von ihm Notiz, so kam Shamus heran und übergab mir eine Depesche, die mit einem mir sehr vertrauten Siegel versehen war.

Langsam brach ich das Siegel und öffnete die Depesche, die fast schon filigrane feine Handschrift war mir wohl bekannt. Allein das Schriftbild erzeugt in ihn mir jedes Mal eine Mischung aus Freude mit einer Nuance Ehrfurcht. Ganz so wie die Handschrift beim Erzkanzler nur nicht so präsent.

Beim Überfliegen der Zeilen vielen mir die Worte ins Auge „Whenuatonga“ und „Zeitportal“,
die Art wie die Depesche verfasst war gab mir genug Hinweise, das hinter der feinen Schrift noch weit aus mehr steht als der erste Anschein glauben machen will.
Ich legte die Depesche in den Stapel der Papiere und Befehle die für die Tempora bestimmt waren und folgte noch dem Flaggoffizier und dessen Ausführung der die kommenden Tage umriss und auch für die Crew nun mehr Arbeit bedeuten würde denn die Flotte sollte alsbald auslaufen.

Auf dem Weg durch die Korridore hinaus zu den Docks, kam mir ein älterer Leutnant entgegen, „Tempora, Sir?“ Ich sah den Versiegelten Umschlag in seinen Händen holte tief Luft „Ja“
Der Leutnant neigte den Kopf und lächelte, „Ihre Befehle, Sir! Ihr Schiff wurde bereits informiert“
Ich nahm den Umschlag entgegen und schritt in die heiße Sonne von Sky Hill Haven hinaus.
Der Leutnant hinter mir zog eine in Messing gefasste Brille aus der Tasche und blickte mir nach, dann schüttelte er sehr langsam den Kopf. Ein bemerkenswerter Mann, dachte er wohl, hoffentlich würde er so bleiben war seine Hoffnung, die in seinem Gesicht zu lesen war.


Nach der schattigen Kühle im Hauptquartier, empfand ich die Sonnenglut greller als zuvor. Entlang der Hauptstraße ging ich in Gedanken versunken bis ich an der Straßenbiegung abrupt stehen blieb. Die auslaufende Oktavian warf einen mächtigen Schatten herab, langsam und majestätisch schob sich die Zigarre durch den Regen Verkehr um sich immer mehr zu dem Punkt hinzubewegen an dem die Sternzeppeline zu ihren Sprüngen ansetzten.  Ohne den örtlichen Personen- und Transportverkehr der kleinen Zeppeline in Gefahr zu bringen. Ihr monotones tiefes Brummen erinnerte mich daran, dass die Oktavian schon mehr gesehen hatte. Auf Ihr war schon ein Onkel meiner Familie als Kadett gefahren. Als ich meinen Blick abwendete sah ich die Tempora am Pier Liegen die Halteklammern des Docks wie Arme um sie geschlossen.
Am Fallreep treffe ich auf Harrison Blackseas meinen Steward „Alles klar, Sir! In Ihrer Kammer habe ich Ihnen bereits alles hergerichtet, es wird ein großer Tag.“
Fragend schau ich ihm nach als er Richtung Mittelschiff verschwindet.
Was ist heute nur so anders. Weiter komme ich in meinen Gedanken nicht, denn Shamus und Tobias passen mich an der Tür zur Brücke ab.

„Was bei allen Äthergeistern……..“ weiter komme ich nicht denn Tobias reicht mir ein Tuch in dem etwas eingewickelt ist.  
„Nicht hier!“ zischt Shamus uns an. „Kommen Sie, Sir der LI wartet im Mittelhangar.“ Ohne auch noch ein weiteres Wort zu verlieren folge ich den beiden.

Der LI schaut mich neugierig an „Hat er es schon gesehen?“  „Was ist jetzt los und was soll diese Geheimniskrämerei?!“platzt es aus mir. Tobias nimmt das Tuch weg, zum Vorschein kommt ein mir vertrautes Bauteil, doch es sieht anders aus. Der LI nickt folgenschwer „Sabotage“ er hat während meines Aufenthaltes im Hauptquartier zusammen mit Shamus die Inspektion an den Gondeln vorgenommen dabei hat man drei dieser Teile gefunden und ausgetauscht.  „Wir haben Wachen ausgestellt nur für alle Fälle“ ich nicke langsam, das hat noch gefehlt ein Saboteur an Bord, und das hier jetzt gerade.
„Gut behalten Sie die Sache im Auge, LI. Shamus versuch so viel wie möglich an Informationen zu erlangen zu den Vorgängen hier. Die Mannschaft schließe ich erstmal aus, aber die Techniker von hier und die Schauerleute sollten wir überprüfen.“

Ich verlasse den Hangar, mit rasen die Gedanken nur so durch den Kopf. Ohne groß darauf zu achten eile ich in meine Tageskabine. Erst mal die rasenden Gedanken ordnen, ein Schluck Ätherwasser hilft dabei.
Als ich gerade einen Schluck nehmen will klopft es, die „Erste“ will mich sprechen und er hat Befehle dabei. Ich instruiere Sie kurz und gebe Ihr einen kurzen Abriss über die momentane Lage und den Vorgängen an Bord.
Ich entlasse Sie damit die Tempora schnellst möglich auslaufbereit ist, denn laut den von Ihr mir überbrachten Befehlen sollen wir eine Ätherverzerrung aufklären die sich in einem Sektor namens Whenuatonga befinden soll.

Laut den beiliegenden Nachrichtendienstlichen Informationen scheint hier einiges im Zeitkontinuum sich verändert zu haben. Also wird die ZLZ-127 Tempora sich dieser Aufgabe stellen auch wenn mir nicht ganz wohl ist. Morgen werden wir hier loswerfen und das in Angriff nehmen bis dahin wird es noch viel zu tun geben allein um die anderen Themen im Auge behalten.

Am 07.08.1922 herrscht um 04:00 schon reges treiben an Bord, die Mannschaft hat bereits so wie die Offiziere gefrühstückt. Die Warte legen noch mal Hand an den ein oder anderen Begleitjäger im Hangar damit diese später bereit sind. Routine oft gemachte Handgriffe und dennoch ist heute eine Stimmung dabei die alles anders erscheinen lässt.

Ich sitze schon seit einiger Zeit in meiner Tageskabine, der Astrogator war schon bei mit um die letzten Berechnungen des Kurses durchzugehen. Auch der LI war bereits da und hat mir die „Tempora“ klar gemeldet. Ich vernehme das Vertraute brummen der Motoren die gerade warmlaufen. Auch das Dumpfe feine Klopfen des Ätherantriebes spüre ich in den Decksplatten. Die „Tempora“ zittert in ihren Halteklammern des Docks.
Langsam lese ich die letzten Zeilen des Berichtes, der mit der letzten Post gleich von Bord gehen wird. Der Blick aus dem Seitenfenster auf die Pier hinunter zeigt mir, dass wir heute wohl nicht die einzigen sind das Aufbrechen, denn Die Flotte läuft auch mit uns aus zu einem neuen Übungstag.
Die Haltemannschaften stehen bereit, ein letzter Schluck Tee dann verlasse ich meine Tageskabine und begebe mich auf die Brücke.
Der Wachhabende meldet mir die „Tempora“ klar zum Manöver. Zur Crew sind in den Nachtstunden noch ein Paar Passagiere hinzugekommen, vom Diplomatischen Dienst sowie vom „GSD“ mal sehen ob Ihnen die Kabinen gefallen wir sind nun mal kein Liner Luftschiff wie die der Redereien der „Gulfsteam Star Line“.

Erinnerungen an eine Reise durch Aporea kommen mit in den Sinn, als die „Tempora“ im Diplomatischem Dienst unterwegs war und eine Ladung übernahm und dann eine illustrere Gruppe Passagiere aufnahm die im dortigen Luftschiffhafen gestrandet waren.  
Die Jungfernfahrt der „Palm Beach Princess“ wurde jäh unterbrochen und konnte die Passagiere nicht aufnehmen, worauf hin über Umweg wir die Passagiere aufnahmen und in einer abenteuerlichen Fahrt nach Afnordiland brachten.

Die Meldung der 1.Offizieren Cordelia van Withinghall-Sterling riss mich aus meinen Erinnerungen, „Klar zum Lösen der Dockklammern!“

Ein Ruck durchzeiht das Luftschiff als die klammern sich mit einem dröhnenden Zischen lösen. Die „Tempora“ schwingt nun nur von den Bug-Tauen der Haltemannschaften auf der Pier gehalten.
„An Maschine, Achtung klar bei Motoren! Für 800 Umdrehungen bereithalten!“, „Taue werft los und hol ein!“

Frei im Wind beginnt das Schiff sich zu bewegen wir werden langsam aus dem Dock gedrückt. „Maschine auf ¼ Voraus!“ 
an Kapitän „Auftrieb im Schiff normal, Auftriebszellen klar“
Langsam schienen wir uns aus dem Dockschatten die Sonne empfängt unsere Hülle und der Tau der Nacht glitzert auf ihr wie 1000 kleine Diamanten.
„Rundherum frei, klar zum Aufsteigen!“ kommt die Meldung, ein letzter Blick auf die Anzeigen, ein Nicken des LI zu mir.

„Auftrieb vorn 10 hinten 15 Grad, Ruder synchron aufsteigen auf 2500!“
Langsam und geständig steigen wir auf, durch vereinzelte kleine Wolkenfetzen.

Signal von Flaggschiff „Auf Station gehen, Generalkurs Süd.“
„Steuermann am Flaggschiff ausrichten Generalkurs Süd, und halten Sie uns achterlich klar der Empress of India!“

Der Kurs liegt an und das donnern der Maschinen der Flotte erfüllt die Luft, das letzte Stück der Haltetaue verschwindet in Nase, von der Empress her trägt der Wind die wohlbekannte Melodie eines Shanti zu uns. Es dauert nicht lange bis auch die Matrosen der Tempora mitanstimmen.
„1.WO geben Sie an die Hangars 2 und 4 klar zum Start der J2Fury’s und der Kestrel Staffel.“

Der LI grinst nur an den Armaturen vor sich hin, wo hat er nur die Laune her? Ach zum Teufel soll er doch seinen Spaß haben.

Der Start der Staffeln verläuft planmäßig und in Formation zieht die Flotte durch den Himmel. Die Landschaft zieht unter uns dahin, der Wetterbericht deutet auf gutes Reisewetter hin. Wie befohlen schert die „Tempora“ aus dem Verband aus, vom Flaggschiff entlassen und viel Erfolg folgt uns das Signal. Nun sind wir allein auf dem neuen Kurs.